Rost und Rubel Tonkünstler – Hannes Matthäus

Akustik-Optimierung Fusion 2018, Cabaret

 

Als Bart fragte, ob ich helfen möchte den Cabaret Hangar akustisch zu Optimieren, war ich gleich motiviert.

Gemeinsam planten wir ca. 18% der Deckenfläche mit Absorber-Paneelen innerhalb der Rippenbögen zu befestigen. Die Tiefe der Rippenbögen nimmt von der oberen Mitte nach unten verlaufend zu. Da die Anbringung/Ordnung der Paneele der Tangente des Halbkreises des Rippenbogens entspricht und durchgängig ist, ist auch eine gewünschte Varianz der Absorbtionseffektivität der Paneel-Reihe gegeben (da sich die Tiefe des abgeschlossenen Luftraums hinter der Paneel-Reihe verändert).
Dadurch konnten wir die Absorber-Paneele einheitlich bauen und sie so planen, dass sie auch in jedem anderen Hangar auf dem Platz eingebaut werden können. Die ’standardisierte‘ Planung ermöglichte es schnell ca. 150 Absorber-Paneele zu bauen.

Zusätzlich wurden 5 Bass-Traps an der Wand hinter der Bühnen angebracht. Zwei von den Traps sind Flächen aus Tektalan Platten, da auf den unteren beiden Bühnenseiten aufgrund der Zugangswege keine effektive Tiefe eines normalen Absorbers aus z.B. Stein-/ Mineralwolle möglich war.

Ein zusätzliches Manko der Raumakustik stellte das große Metall-Treppengeländer mit ca. 400 Verstrebungen dar. Zwar optisch sehr schön, klang das Treppengeländer bei akustischer Anregung schnell mit und bei physischer Anregung mehr als 3 sec nach. Wir lösten das Problem in dem wir den oberen Rahmen mit Sand füllten und zwischen die Querverstrebungen Holzkeile im Versatz einfügten. Zwar hatte die Treppe bei einem  Anschlag noch einen gewissen ‚perkussiven‘ Klang, doch schwang dieser kaum mehr nach und akustisch konnte sie nicht mehr relevant angeregt werden.

Unter Mithilfe einiger Helfer konnten wir das Projekt in ca. 3 Wochen realisieren.

Die Materialkosten beliefen sich auf ca. 2500 € ( Holzlatten, Schrauben, Haken, Hasendraht, B1 Folie, Mineralwolle, Stoff )

Nach der Fertigstellung konnten wir bereits, ohne eine Nachmessung, zufrieden feststellen, dass wir das erreicht hatten was wir im Rahmen der Zeit und des Budgets erreichen konnten und wollten: eine deutliche Verringerung der Nachhallzeit und eine Verbesserung der zuvor auftretenden starken Interferenzen im Bassbereich.

Nicht nur für die Hörer, Musiker und Techniker, sondern auch für das Hangar-Team ist es nun  angenehmer sich lange Zeit im Hangar aufzuhalten; da häufig eine schlechte Raumakustik über einen erhöhten Laustärke-Pegel versucht wird wett zu machen.

Dies war nun die erste Etappe. Wir planen für das nächste mal noch weitere Optimierungen vorzunehmen. Es folgt Etappe 2 …